Adventure Games – Das Verlies: Dann doch lieber einen Roman!

Da muss man nicht einfach alles durchprobieren und sich mit literarischem oder besser textuellem, wir wollen ja nicht übertreiben, Einheitsbrei zufrieden geben. Am Ende hat man so ziemlich jede mögliche Kombination durch und darf feststellen, dass es welche gibt, an die gedacht wurde und an andere halt nicht. Immerhin eignet sich das (Spiel-)Prinzip gut dazu, das Vorlesen zu üben.

Bewertung: Gähn!

Flamme Rouge: Deckrückbau!

Voller Energie in Form eines Kartenstapels starten wir ins Rennen von Asger Harding Granerud. Doch mit jedem Stück der Strecke verlieren wir mehr oder weniger davon, je nachdem wie stark die Karte ist, die uns in die Pedale hat treten lässt und wir deshalb abwerfen müssen. Wie stark genau, das ist jedes Mal eine knifflige Entscheidung: Bloß nicht abgehängt werden oder auch nur hinten ins Feld rutschen, weil man da von den Voranfahrenden geblockt werden kann. Ganz vorne wiederum nimmt die Erschöpfung am schnellsten zu. Am besten in der zweiten Reihe bleiben. So oder so schwinden jedoch mit dem Kartenstapel die Kräfte und am Schluss zeigt sich dann, wer damit am besten haushalten konnte.

Bewertung: Spitze!

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Living Forest: Missverständnis?

Dem Spiel von Aske Christiansen wird häufig vorgeworfen, dass die Flammen-Strategie dominiere, dass also regelmäßig gewinne, wer sich darauf fokussiert, diese zu löschen. Tatsächlich gewinnt der Feuerlöscher, sofern die anderen ihn gewähren lassen.

Bewertung: Naja!

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Kartenspiele für 6 Personen

Wie bitte? Den Anfang der Rangliste macht ein 30 Jahre altes Spiel? Und das obwohl Sticheln der Jury für das Spiel des Jahres keine Erwähnung wert war und es beim Deutschen Spielepreis nur für Platz 8 reichte? Hält man sich noch vor Augen, dass die Zahl der Neu-Erscheinungen 1993 deutlich geringer war als heute, dann hat Sticheln wahrlich nicht sonderlich gut abgeschnitten. Andererseits: Welches Kartenspiel hat das schon?

RangSpielCharakterAlterSpielerDauer
1StichelnStichspiel10+3-630
2KuhhandelVersteigerung10+3-660
3InsiderDeduktion8+5-815
4CodenamesDeduktion10+4-830
5Just OneDeduktion8+4-720
67 WondersDrafting10+3-730
7Lovecraft LetterDeduktion10+2-630
8WizardStichansage10+3-645
9SaboteurDeduktion8+5-1030
106 nimmt!Kartenablage8+2-1020
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Dorfromantik: Konsequent!

Nach einem Wimmelbild-Krimi 2021 und einer Plättchenlege-Tüftelei 2022, bei denen es beide Male keinen nennenswerten Unterschied macht, wieviele und ob überhaupt jemand mitspielt, wurde 2023 jetzt die Kombi daraus Spiel des Jahres: Wir legen nun gem(einsam) Plättchen zu einem Landschaftswimmelbild aus.

Bewertung: Gähn!

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Beyond the Sun: Ausladend!

Der Platzbedarf, die Aufmachung, der Spielfluss, die Zugänglichkeit, das ganze Spiel ist ausladend. Man braucht einen riesigen Tisch für ein Spielbrett, das lediglich eine Kartenablage darstellt, wobei enorm viele Zwischenräume gelassen wurden. Die Gestaltung des Spielmaterials ist eigentlich angenehm schlicht, doch leider sind die wichtigen Kartentexte dennoch unangenehm klein. Ständig werden die Karten rumgereicht, damit jeder noch mal genau lesen kann, doch eine Runde später hat man die Hälfte wieder vergessen. Dabei müsste man die Eigenschaften von einem guten Dutzend Karten in die Zugplanung einbeziehen.

Bewertung: Naja!

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Carnegie: So, so, Carnegie also!

Andrew Carnegie also, der Philantrop, dem seine Angestellten und ihr Leben nicht viel bedeutete, wird hier als Namenspatron mit dem expliziten Hinweis gewählt, dass man seine negativen Seiten außen vor lassen wolle. Das ist recht brav und genau so brav ist das Spiel dann auch geworden.

Bewertung: Nett!

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Great Western Trail (2. Edition): Verkopfte Deckoptimierung!

Irgendwo in der weiten Prärie ziehen wir mit vier Rindern los, durchstreifen den Wilden Westen, machen hier und da halt, um so manches missliebige Vieh zu verkaufen und vielversprechenden Ersatz dafür zu kaufen, um neue Gebäude zu errichten, unseren Absatzmarkt zu erweitern und so Manches mehr, vor allem aber um Kansas mit einem lukrativen Portfolio an Tieren zu erreichen und dort für möglichst viel Geld loszuschlagen.

Bewertung: Nett!

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Carcassonne: Mutter des Legespielbooms!

Carcassonne ist nicht die Mutter aller Legespiele, denn das ist zweifelsohne Domino, ganz sicher ist es jedoch die Mutter des Legespielbooms. In einer kaum mehr überschaubaren Menge an Spielen werden heute Plättchen nach bestimmten Regeln aneinander gelegt und dafür Punkte kassiert. Seitdem geht es nicht mehr so dröge zu wie vormals bei Domino. Ganz nebenbei regte Carcassonne noch zu einer neuen Bezeichnung für Spielfiguren an: Meeple, ein Kofferwort zusammengesetzt aus My people.

Bewertung: Spitze!

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Reisespiele für Familien

Alan R. Moon: Zug um Zug
Alan R. Moon: Zug um Zug

Zug um Zug ist kein verkopftes, verbissenes Spiel. Es geht locker von der Hand und bedient die Freude, die viele dabei verspüren, etwas Planen und Aufbauen zu dürfen. Das Thema Eisenbahnbau in Amerika tut dazu sein Übriges. Spannung kommt dadurch auf, dass andere die eigenen Pläne durchkreuzen, wenn man zu spät eine wichtige Teilstrecke baut. Dazu gehört ein wenig Geschick beim Kartensammeln. So weit ist das Spiel auch mit Kindern reizvoll. Der einzige Haken ist, dass schlussendlich das Glück beim Nachziehen der Auftragskarten über Sieg oder Niederlage entscheidet, wozu eine gewisse Rücksichtslosigkeit gehört, schlimmstenfalls Minuspunkte einzufahren, die jüngeren Kindern in der Regel abgeht. Trotzdem ist das teilweise verzweifelte Fertigstellen von Strecken gegen alle gegnerischen Unbilden immer wieder fesselnd und gleichzeitig von beschwingter Lockerheit, was Alan R. Moon 2004 die Auszeichnung zum Spiel des Jahres eintrug.

RangSpielAlterSpielerDauerInteraktionGlück
1Zug um Zug8+2-545hochmittel
2Auf den Spuren von Marco Polo12+2-460mittelwenig
3Linie 19+3-545hochmittel
4Elfenland10+3-660hochmittel
5Europareise9+2-630wenigviel
6Auf Achse9+2-650mittelviel
7Deutschlandreise7+2-630wenigviel
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