Farmerama: Wie sich die Zeiten ändern!

Uwe Rosenberg kombiniert eine Variante des Ressourcenrads aus seinem Spiel Ora et Labora (aus dem Jahr 2011) mit einer Variante des Auswahlmechanismus von Race for the Galaxy (Thomas Lehmann, 2008), das sich ja wiederum bei San Juan (Andreas Seyfarth, 2004) bedient hat. Anwendung findet diese Collage in Rosenbergs Spezialgebiet: der Landwirtschaft. Wir sähen und ernten verschiedene Futterpflanzen und füttern damit schließlich Tiere, wofür wir, wenn sich das Ressourcenrad weiter dreht, Punkte bekommen. Das Ganze spielt sich knobelig, aber flott, ergeht sich allerdings in Gleichförmigkeit.

Bewertung: Gähn!

2012 hat eine solch weitgehend solitäre Angelegenheit offenbar noch abgeschreckt, 2020 schafft es Rosenberg mit dem interaktionsarmen und ebenfalls recht repetitiven Nova Luna dann auf die Nominierungsliste zum Spiel des Jahres, 2022 schließlich gewinnt Cascadia (Randy Flynn) den begehrten Preis. Letzteres bezieht seinen Reiz sicherlich auch aus dem zweischichtigen Puzzle in der eigenen Auslage, ist in der Spielanlage aber ähnlich solitär und wiederholend. Insofern lässt sich an Farmerama schön ablesen, wie sich die Spielewelt verändert hat. Es spannt einen mechanischen Bogen von einem recht interktiven Spiel 2004 bis zum Siegeszug des Multispielersolitär 2022, der dann ein Jahr später, als das als Mehrpersonenspiel ausgewiesene Solospiel Dorfromantik (Michael Palm, Lukas Zach) zum Spiel des Jahres gekürt wurde, seinen Höhepunkt erreicht.

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