Welcome to the Moon: Aufwendig!

Für ein Ausfüllspiel betreiben wir hier viel Aufwand. Wir lesen eine eher umständliche Grundregel, die dann schon beim ersten Szenario zu einem guten Teil außer Kraft gesetzt und auch mit jedem anderen modifiziert wird. Wir durchstöbern sechs Kartons mit Karten, von denen kein einziger auch nur halb gefüllt ist, auf der Suche nach den richtigen. Wir decken Runde für Runde fleißig drei Karten auf, um die möglichen Aktionen festzulegen, von denen wir dann nach eingehendem Studium unseres Tableaus voller Details die für uns richtige heraus suchen, eine Zahl eintragen und möglichst viele Bonuskaskaden auslösen, in der Hoffnung keine zu übersehen.

Bewertung: Naja!

Viel Aufwand also für ein Genre, das sonst durch seine Leichtigkeit besticht, und das obwohl auch hier das Spielprinzip eigentlich sehr einfach ist. Denn im Grunde geht es immer nur darum Zahlen aufsteigend einzutragen, also große eher rechts und kleine eher links. Wo genau, darauf müssen wir ein wenig achten, um uns später nicht selbst zu blockieren, und dann müssen wir immer noch im Blick behalten, welche verknüpfte Zusatzaktion für uns gerade günstig ist.

Angesichts dieser simplen Konstruktion wirkt das Drumherum aufgeblasen. So knobelt jede:r für sich weitgehend kommunikations-, interaktions- und emotionslos auf seinem Tableau vor sich hin. Damit das isolierte Treiben nicht so auffällt wurden ein paar Wettrennen eingebaut, die aber nicht bewirken, dass wir irgendwie aufeinander reagieren, sondern lediglich fokussieren wir uns dadurch relativ früh auf bestimmte Boni und hoffen auf das nötige Glück, sie als erste zu erreichen.

Die am Tisch mit großem Abstand am häufigsten geäußerten Worte lauten deshalb: Alle fertig? Denn Runde für Runde warten wir bis alle sich durch ihr Tableau gegrübelt haben, bevor wir aufs Neue drei Karten umdrehen, um anschließend das nächste Feld auszufüllen und Boni zu sammeln. Aber wenigstens bietet diese Ausgabe mit ihren acht Szenarien Abwechslung.

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